Hallo Traumhaar!
Diese 7 Tipps lassen die Haare sprießen
„Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter!“ Haben Sie früher auch neidvoll zugehört, wenn Ihnen das Grimmsche Märchen vorgelesen wurde? Wie lang und stark musste die Mähne dieses Mädchens gewesen sein, dass sie sowohl die Zauberin, als auch ihren Traumprinzen, daran emporklettern lassen konnte?
Im praktischen Leben wären Haare in dieser Länge wohl eher unpraktisch, doch wer hätte nicht gerne langes, volles Haar? Manche Menschen sind damit von Natur aus gesegnet, während andere sich vergeblich abmühen, eine lange Mähne zu züchten. Warum ist das so? Um das Mysterium „Haar“ besser verstehen zu können, kommen hier ein paar nüchterne Fakten.
Aufbau des menschlichen Haares
Haare sind Hornfäden, deren Hauptbestandteile Keratin und Lipide sind. Dazu kommen noch Melanin und ca. 15 % Wasser. So nüchtern und sachlich liest sich die Definition unseres natürlichen Kopfschmuckes, der nicht nur unsere Kopfhaut vor Sonneneinstrahlung schützt, sondern auch unsere Persönlichkeit unterstreicht.
Die Entwicklung der Haare beginnt bereits in der 6. Schwangerschaftswoche, wenn ca. 5 Millionen Haarwurzeln angelegt werden. Die Haare bestehen aus zwei Teilen: dem Haarschaft (der sichtbare Teil des Haares) und der Haarwurzel und wachsen in einem Kanal, der zur Haarwurzel gehört.
Die Haarwurzenl stecken in der Haut und erstrecken sich bis zum Unterhautgewebe. Sie sind umhüllt von Haut- und Bindegewebe – den sogenannten Haarfollikeln. An ihnen sitzen Talgdrüsen und kleine Muskeln, die die Haare aufrichten können. Hier enden auch zahlreiche Nervenfasern, die dafür verantwortlich sind, dass wir zum Beispiel einen Luftzug im Haar spüren. Das untere Ende der Haarwurzel wird wegen ihres kugeligen Aussehens Haarzwiebel genannt.
In diese Haarzwiebel mündet die Papille. Dieses gut durchblutete Bindegewebsknötchen versorgt das Haar mit Sauerstoff und Nährstoffen. Zudem steuert es das Haarwachstum durch permanente Zellteilung. Diese Zellen sterben ab, verhornen und schieben sich auf Grund der ständigen Zellneubildung allmählich aus der Haut heraus. So entsteht unsere Haarpracht.
Die Lebenszeit eines Haars beträgt durchschnittlich 5 bis 7 Jahre, dann fällt es aus und der sogenannte Haarzyklus beginnt von vorne. Ein Haarverlust von ca. 70 und 100 Haaren pro Tag ist völlig normal. Da ständig neue Haare nachwachsen, fällt dieser natürliche Haarausfall nicht ins Gewicht. Im Laufe des Haarzyklus wächst das menschliche Haar ca. 1 bis 2 Zentimeter pro Monat. Doch warum haben nicht alle Menschen gleich viel und gleich dichtes Haar?
Die Haarstruktur liegt in den Genen
Ja, schuld sind mal wieder die Gene. Denn wie das Haar später aussieht, ob füllig oder dünn, lockig oder glatt, ist genetisch vorgegeben. Die Haarstruktur hängt vom Haarquerschnitt ab. Ist er rund, werden die Haare glatt. Bei einem ovalen Querschnitt sind die Haare in der Regel glatt, können aber auch gewellt sein, während sich bei einem elliptischen Querschnitt eine Lockenpracht bildet.
Auch die Haarfarbe ist bereits vor der Geburt festgelegt. Die Zusammensetzung des Pigments Melanin bestimmt, ob der Nachwuchs blond, brünett, schwarz- oder rothaarig wird. Spezielle Hautzellen, die sogenannten Melanozyten, produzieren das Pigment und lagern es in die Haare ein. Es gibt zwei Varianten: das helle Phäomelanin und das dunkle Eumelanin. Das Mischungsverhältnis dieser beiden Pigmente entscheidet über die Haarfarbe. Diesen hochkomplexen Vorgang haben die Biologen allerdings noch nicht bis ins Detail entschlüsselt.
Fakt ist aber, dass die Haarfarbe darüber entscheidet, wie viele Haare der Mensch auf dem Kopf hat – in der Regel sind das zwischen 85.000 bis 140.000 Haare. Die Blonden sind mit ca. 140.000 die Spitzenreiter. Brünette und Schwarzhaarige haben immerhin rund 100.000 Haare, während sich die Rotschöpfe mit durchschnittlich 85.000 Haaren zufrieden geben müssen.
Was bedeutet das nun für unser Traumhaar? Müssen wir uns mit der Haarpracht zufrieden geben, die die Gene für uns vorgesehen haben?
Faktoren, die das Haarwachstum behindern
Nein, natürlich müssen Sie sich nicht mit Ihrer derzeitigen Haarsituation abfinden. Ebenso, wie Sie die Farbe Ihrer Haare verändern oder sich mittels Dauerwelle Locken zaubern können, lassen sich auch Fülle und Wachstum beeinflussen – sowohl positiv, als auch negativ. Wenn Sie mit der aktuellen Qualität Ihrer Mähne nicht zufrieden sind, könnte Ihr Lebensstil schuld daran sein.
Sie lesen richtig – Ihre Lebensweise wirkt sich auf das Wachstum Ihrer Haare aus. Studien zeigten, dass schlechte Ernährung, insbesondere ein Mangel an Protein und Eisen, das Haarwachstum verzögert. Schlafmangel ist ein weiterer Faktor, der Ihnen auf dem Weg zu Ihrer Traummähne im Weg steht.
Ebenso wie Ihre Haut brauchen auch die Haarwurzeln Zeit zu Regenerieren. Das schaffen sie aber nur, wenn ihnen dafür genügend Zeit zur Verfügung steht. Einige Wissenschaftler gehen sogar davon aus, dass die Haare nachts wachsen. Sie sollten sich also mindestens 6 bis 7 Stunden pro Nacht gönnen. Auch Stress kann dafür verantwortlich sein, dass das Haarwachstum aus dem Takt gerät.
Natürlich lässt sich Stress nicht immer verhindern. Es ist hier auch nicht der vorübergehende Stress gemeint, etwa, wenn es im Job mal hektische Phasen gibt. Problematisch wird es, wenn er zum Dauerzustand wird. Das ist für den Körper nicht gut und für die Haare auch nicht. Warum das so ist, ist noch nicht vollständig erforscht.
Es wird jedoch vermutet, dass sich bei Dauerstress die Konzentration von Noradrenalin in den Haarfollikeln erhöht und eine Entzündung auslöst. Das Haarwachstum wird eingestellt und die Haarwurzel tritt in eine Ruhephase ein.
7 Tipps für natürliches Haarwachstum
Nachdem Sie nun wissen, was Sie möglichst nicht tun sollten, kommen hier ein paar wertvolle Tipps, die Sie Ihrem Traumhaar ein ganzes Stück näherbringen.
Ernährung
Wie oben erwähnt, spielt sie eine entscheidende Rolle beim Haarwachstum. Sie sollten also auf eine möglichst ausgewogene, vitamin- und nährstoffreiche Ernährung achten. So stellen Sie sicher, dass die Haarwurzeln mit allem versorgt werden, was sie brauchen, um das Wachstum anzuregen. Besonders wichtig sind:
- Eisen: Viele Menschen – und besonders Frauen – sind von Eisenmangel betroffen. Fleisch, Nüsse, grünes Gemüse, Milchprodukte (besonders Quark) Sojabohnen, Kürbiskerne, Weizenkleie oder Sesam sind hervorragende Eisenlieferanten.
- Protein: Ein Hauptbestandteil des Haares ist Keratin. Keratin wiederum ist ein Eiweiß, das aus Aminosäuren besteht, die der Körper aber nur produzieren kann, wenn ihm genug Proteine zugeführt werden. Sojaprodukte, Fleisch, Fisch, Eier und Nüsse sollten deshalb regelmäßig auf Ihrem Speiseplan stehen.
- Biotin: Es schützt vor Haarausfall und findet sich zum Beispiel in Mandeln, Haselnüssen, Sojaprodukten, Milch und Eiern.
- Omega-3-Fettsäuren: Sie regen die Durchblutung an, sorgen für volleres Haar und schützen ebenfalls vor Haarausfall. Neben Fisch sind auch Walnüsse, Chia-Samen und Leinsamen wichtige Lieferanten.
- Vitamin C: Es ist reich an Antioxidantien, die wichtig sind für die Stärkung der Haarwurzeln. Zitrusfrüchte enthalten das Vitamin natürlich, doch heimische Produkte, wie zum Beispiel Sanddorn, Hagebutten, Brokkoli, Erdbeeren oder Äpfel können hier locker mithalten oder übertrumpfen die Zitrusfrüchte sogar.
- Selen: Auch dieser Mineralstoff unterstützt die Bildung von Protein und steckt unter anderem in Fleisch, Fisch, Kohlgemüse, Linsen oder Paranüssen.
Die richtige Pflege
Auf dem Weg zur Traummähne kommt es darauf an, die richtigen Produkte zu verwenden – nämlich solche, die das Haarwachstum anregen. Koffeinhaltige Shampoos regen die Durchblutung der Kopfhaut an und eine besser durchblutete Kopfhaut kann die zugeführten Nähr- und Mineralstoffe logischerweise besser aufnehmen. So werden auch die Haarwurzeln besser versorgt, wodurch die Haare besser wachsen. Mit einem Shampoo, das das Coenzym Q 10 enthält, erzielen Sie den gleichen Effekt. Ersetzen Sie regelmäßig, etwa jeder zweiten Haarwäsche, Ihr gewohntes Shampoo gegen ein koffein- oder Q 10-haltiges Shampoo.
Kopfmassage
Sie tut gut, regt die Durchblutung der Kopfhaut an und sorgt dafür, dass die Haarfollikel besser mit Nährstoffen versorgt werden. 5 bis 10 Minuten reichen hierfür schon aus. Verwöhnen Sie Ihre Kopfhaut zum Beispiel während der Haarwäsche mit einer wohltuenden Massage. Wenn’s schnell gehen muss, können Sie Ihr Shampoo morgens unter der Dusche einmassieren. Bewegen Sie dabei Ihre Finger mit leichtem Druck in kreisenden Bewegungen über die Kopfhaut. Wichtig dabei: Die Fingerkuppen sollten flach aufliegen, damit die Fingernägel nicht die Kopfhaut verletzen. Als Alternative können Sie eine sogenannte Spinne für die Kopfmassagen verwenden.
Pflegende Öle
Unsere Großmütter schworen auf Rizinusöl für die Haarpflege. Das altes Hausmittel ist reich an Vitamin E und essentiellen Fettsäuren und fördert die Gesundheit der Kopfhaut. Sie können das Öl zum Beispiel mit der oben erwähnten Kopfmassage einarbeiten. Lassen Sie es ca. 30 Minuten einwirken und spülen Sie es danach gut aus. Auch Kokosöl ist eine natürliche Haarwuchs-Wunderwaffe. Besonders intensiv wirken die Öle, wenn Sie sie ein- oder zweimal die Woche über Nacht einwirken lassen. Um Ihre gute Bettwäsche vor Ölflecken zu schützen, wickeln Sie Ihr Haar am besten in ein altes T-Shirt ein oder schlafen auf einem alten Kissenbezug.
Apfelessig-Spülung
Apfelessig ist ein bewährter Beauty-Allrounder. Er pflegt die Kopfhaut, macht das Haar weich und glänzend und verbessert die Kämmbarkeit. So können Sie auch Spliss wirksam vorbeugen. Geben Sie 1 bis 2 EL Apfelessig in 1 Liter Wasser und wenden Sie die Spülung nach dem Shampoo an. Danach gut ausspülen, dann ist der Essiggeruch verflogen und Ihre Haare sind weich und gepflegt.
Bürsten
Weiter geht es mit Omas Trickkiste. Hat sie Ihnen auch gesagt, dass täglich 100 Bürstenstriche die Haare wachsen lassen? Oma hatte recht! Regelmäßiges Bürsten regt – ebenso wie die Kopfmassage – die Durchblutung der Kopfhaut an. Planen Sie deshalb täglich ein bis zwei Minuten Bürsten in Ihre Pflegeroutine ein. Vielleicht kommen Sie in dieser Zeit ja tatsächlich auf 100 Bürstenstriche. Doch auch wenn es weniger sind, boosten Sie so das Haarwachstum.
Regelmäßig Spitzen schneiden lassen
Man soll Haare lassen, wenn man sie doch eigentlich wachsen lassen möchte? Zugegeben, das klingt ein wenig paradox. Doch tatsächlich beugen Sie dadurch Spliss und Haarbruch vor und helfen Ihrem Haar, gesund nachzuwachsen. Planen Sie deshalb alle zwei oder drei Monate einen Besuch beim Coiffeur Ihres Vertrauens ein und lassen die Spitzen schneiden.
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Wenn Sie all diese Tipps in Ihre Beautyroutine integrieren, sind Sie auf dem besten Weg zu Ihrem Traumhaar. Ob es stark genug ist, einen Prinzen daran emporklettern zu lassen, sei dahingestellt. Doch Sie werden feststellen, dass es voller und kräftiger nachwächst und wunderbar gepflegt aussieht.