Leiden sie unter starkem oder normalem Haarausfall?
Der Besuch beim Friseur wirkt häufig wahre Wunder. Die Haare glänzen und lassen auch Sie selbst strahlen. Denn frisch geschnittenes und soeben frisiertes Haar sieht gut aus und dadurch fühlen auch Sie sich attraktiv. Kein Wunder also, dass ungesundes oder sogar ausfallendes Haar einen negativen Effekt auf Ihre Stimmung und Ihre Selbstwahrnehmung hat. Allerdings ist es ganz normal, dass Ihnen täglich ca. 100 Haare ausfallen. Haarausfall ist also nicht immer ein Grund zur Sorge. Das gilt besonders dann, wenn eine normale Menge an Haaren täglich ausfällt.
Doch ab wann sollten Sie Ihren Haarausfall genauer beobachten oder sogar einen Arzt aufsuchen? Den Grund für starken Haarausfall sollten Sie in folgenden Situationen abklären:
- Wenn Sie merken, dass Sie täglich viel mehr Haare als normalerweise verlieren (auf dem Kopfkissen, im Handtuch oder in der Bürste).
- Wenn Sie merken, dass sich auf Ihrem Kopf kahle Stellen bilden.
- Wenn, der Haarausfall über einen längeren Zeitraum andauert.
Denn kurzzeitig andauerndem Haarausfall liegen häufig keine gesundheitlichen Ursachen zugrunde. Um ganz sicher zu gehen, suchen Sie am besten einen Dermatologen auf. Er entscheidet nach der Untersuchung über eine eventuelle Behandlung.
Gründe und Ursachen von Haarausfall
Für Haarausfall kommen viele Ursachen infrage. Auch äußert er sich bei Frauen und Männern auf unterschiedlichem Wege. Der Grund dafür ist von hormoneller Natur. Außerdem spielt die Genetik eine große Rolle.
Haarausfall bei Frauen äußert sich häufig durch den Verlust des Haars im Scheitelbereich. Das gesamte Haar wird dünner und verliert an Pigmenten. Aus diesem Grund wird es feiner und die Kopfhaut scheint durch. Häufig entsteht bei Frauen der Eindruck, dass sie in den Monaten nach einer Schwangerschaft mehr Haare als gewöhnlich verlieren. Das ist nicht korrekt. Während der Schwangerschaft verlieren Frauen weniger Haare als gewöhnlich. Dadurch wirkt das Haar in der Schwangerschaft häufig dicker. In den Monaten danach verlieren Sie mehr Haare. Dadurch entsteht der Eindruck, unter Haarausfall zu leiden. Hormonpräparate wie die Pille bedingen in manchen Fällen ebenfalls starken Haarausfall.
Bei Männern hingegen kommen schnell die sogenannten Geheimratsecken auf. Sie entwickeln sich an den Seiten oberhalb der Schläfe. Im Laufe der Zeit werden sie immer größer. Dafür sind die Gene verantwortlich.
Bei Männern und Frauen existieren allerdings viele weitere Gründe für Haarausfall:
- Ein geschwächtes Immunsystem
- Nährstoffmangel
- Infektionen
- Krankheiten
- Eine ungesunde Lebensweise
- Medikamentöse Behandlungen
- Stress
- Ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt
Außerdem sollten Sie sorgsam mit Ihrem Haar umgehen. Denn durch grobes Kämmen oder häufiges Färben steht es unter Stress. In diesem Fall bricht das Haar, wird spröder oder seine Wurzeln fallen aus.
Erblich oder anlagebedingter Haarausfall
Personen, die unter Haarausfall leiden, leiden meist an erblich bedingtem Haarausfall. Dieser ist auch unter den Namen Alopecia androgenetica oder androgenetische Alopezie bekannt. Fast jeder zweite Mann ist im Laufe seines Lebens von dieser Form des Haarausfalls betroffen.
Dieser anlagebedingte Haarausfall verläuft fast immer ähnlich. Zu Beginn entwickeln sich die allgemein bekannten Geheimratsecken.
Betroffene verlieren außerdem ihr Haar:
- am Hinterkopf
- im weiteren Verlauf in der Scheitelregion
Ist der erblich bedingte Haarausfall einmal fortgeschritten, besteht lediglich ein hufeisenförmiger Randsaum. In extremen Fällen entsteht eine vollständige Glatzenbildung.
Von androgenetischer Alopezie sind nicht nur Männer betroffen. Auch Frauen leiden unter dieser Form des erblich bedingten Haarausfalls. Allerdings betrifft er nur jede fünfte betroffene Frau. Der Verlauf unterscheidet sich ebenfalls stark von dem Verlauf bei einem Mann. Frauen verlieren nicht das komplette Haar. Der Haarausfall macht sich bei Ihnen im lichter werdenden Scheitelbereich bemerkbar.
Verantwortlich für die androgenetische Alopezie ist eine erblich bedingte Überempfindlichkeit der Haarwurzel gegenüber einem bestimmten Hormon. Bei diesem Hormon handelt es sich um Dihydrotestosteron, kurz DHT. Auch das Lebensalter spielt bei dieser Form des Haarausfalls eine wichtige Rolle. Die Veränderung der Haardicke beginnt häufig zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr. Die Haare werden im weiteren Verlauf immer dünner und die betroffenen Stellen immer größer.
Behandlung bei Haarausfall
Die Behandlung des Haarausfalls richtet sich nach der ihm zugrunde liegenden Ursache. Besteht diese aus äußeren Faktoren wie zu häufigem Haarfärben, Glätten oder Stress, reicht es zumeist, das zu ändern. Eine unausgewogene Ernährung oder eine ungesunde Lebensweise als Ursache für Ihren Haarausfall bedürfen ebenfalls keiner medikamentösen Behandlung. Meist erholt sich das Haar von selbst, wenn Sie Ihre Lebensgewohnheiten ändern oder Ihre Ernährung umstellen.
Bei hormonell bedingtem Haarausfall erfolgt die Behandlung auf anderem Wege. In diesem Fall lässt es sich nicht vermeiden, zum Arzt zu gehen. Denn nur ein Dermatologe ist dazu in der Lage, eine zuverlässige Diagnose zu stellen. Denn er führt die nötigen Untersuchungen durch. Für diese benötigt er ein Trichogramm. Mit diesem Instrument führt er eine Analyse des Haarwurzelstatus durch. Genau gesagt kontrolliert er das Verhältnis von wachsendem zu nicht wachsendem Haar.
Falls Hormone der Grund für Ihren Haarausfall sind, bietet sich in manchen Fällen eine medikamentöse Therapie an. Häufig sind Medikamente allerdings nicht notwendig. Denn bei einer Schwangerschaft oder der Nutzung einer hormonellen Verhütungsmethode erledigt sich das Problem meist von allein. Die Haare wachsen wieder, sobald der Hormonhaushalt sich normalisiert hat oder Sie das Medikament in Absprache mit Ihrem Arzt abgesetzt haben.
Androgenetische Alopezie benötigt eine aufwändigere Behandlung. Hierfür kommen Medikamente zur Anregung der Durchblutung der Haarfollikel infrage.
Sie stimulieren die Aktivität der Haarwurzel auf der Kopfhaut. Jedoch besteht die Gefahr, dass diverse Nebenwirkungen auftreten:
- Hautreizungen
- Juckreiz
- Hautentzündungen
- unerwünschter Haarwuchs am Körper
Durch eine gute Pflege lässt sich die androgenetische Alopezie jedoch nicht stoppen oder verlangsamen. In vielen Fällen lässt sich diese Form des Haarausfalls gar nicht beeinflussen.
Sollte der Haarausfall sich nicht mehr aufhalten lassen, besteht die Möglichkeit, Perücken oder Toupets zu nutzen. Alternativ können Sie sich von einem Arzt Haarwurzeln transplantieren lassen. Hierfür gibt es derzeit mehrere Möglichkeiten:
- Die autologe Haarwurzeltransplantation: Bei diesem Verfahren entnimmt der Mediziner unter örtlicher Betäubung behaartes Hautareal. Dieses setzt er an den haarlosen Stellen wieder ein.
- Die Nutzung von Kunststoffhaaren: diese werden in die lichten Stellen eingesetzt.
Es ist auf jeden Fall wichtig, dass Sie die Ursachen für Ihren Haarausfall zuerst medizinisch abklären lassen. Denn nur dann kann eine erfolgreiche Behandlung beginnen.